Digitalisierung im Kanton Appenzell-Ausserrhoden - unsere sieben Fragen an Robert Signer, stv. Departementssekretär im Departement Finanzen

Kantonswappen Appenzell-Ausserhoden vor schwarzem Umriss der Schweiz

Seit dem Digitaltag 2019 veröffentlichen wir unsere Fragenserie zu den Digital- und E-Government-Strategien in allen Kantonen der Schweiz. Jeden Tag präsentieren wir so den Fortschritt und die Chancen sowie Herausforderungen in einem Kanton. Heute: Appenzell-Ausserrhoden!

Unser Interviewpartner: Robert Signer, stellvertretender Departementssekretär im Departement Finanzen des Kantons.

Unsere Fragen

1. Was war die Motivation hinter der kantonalen Digitalisierungsstrategie? Auf welche Bedürfnisse und Herausforderungen im Kanton und den Gemeinden antwortet die Strategie?

[Robert Signer: ] Das Gesetz über eGovernment und Informatik des Kantons Appenzell Ausserrhoden legt fest, dass Kanton und Gemeinden gemeinsam eine eGovernment- und Informatik-Strategie erarbeiten.

Die Strategie definiert Ziele, Prioritäten und Grundsätze für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in Kanton und Gemeinden sowie für die Weiterentwicklung des eGovernments. Die Strategie berücksichtigt die Bedürfnisse von Kanton und Gemeinden sowie der Bevölkerung und der Wirtschaft. Sie beachtet übergeordnete Planungen sowie die Vorgaben des Bundes.

2019 begannen die Arbeiten an der neuen eGovernment- und Informatikstrategie 2020–2024.

2. Welches waren die Inspirationsquellen für die Ausarbeitung? Andere Städte, Kantone, Länder? Die nationale Strategie?

[Robert Signer: ] Für die Erarbeitung der eGovernment- und Informatik-Strategie wurden die Grundlagen des Bundes herangezogen. Es wurden auch Vergleiche mit anderen Kantonen angestellt.

3. Welche Akteure waren an der Erarbeitung der Strategie beteiligt?

[Robert Signer: ] Die eGovernment- und Informatik-Strategie wurde unter Anhörung von Kanton und Gemeinden durch die gemeinsame Informatikstrategie-Kommission (ISK) erarbeitet. Die ISK besteht aus Vertretungen von Kanton und Gemeinden, Vertretungen des gemeinsamen Informatikbetriebs und unabhängigen Fachpersonen.

4. Es gibt Kantone, die bei ihrer Strategie einen eher weiten Bezugsrahmen wählen, z.B. die Digitalisierung in der Gesellschaft. Andere beziehen die Strategie enger z.B. auf die IT der Verwaltung. Welchen Bezugsrahmen hat Ihre Strategie - und welche Gründe gibt es für den gewählten Bezugsrahmen?

[Robert Signer: ] Die eGovernment- und Informatik-Strategie steuert und koordiniert die weitere Entwicklung von eGovernment und Informatik im Kanton Appenzell Ausserrhoden.

Im Vordergrund stehen eine enge staatsebenenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinden, die Digitalisierung der Verwaltungsarbeit und der Aufbau von eGovernment.

5. Welches laufende Projekt in Ihrem Kanton ist Ihrer Meinung nach ein gutes Beispiel für die Stossrichtung der Strategie?

[Robert Signer: ] Neben weiteren Projekten können beispielhaft genannt werden:

  • Einführung einer einheitlichen Verwaltungssoftware für die Einwohnerkontrollen und das Finanz- und Rechnungswesen von Kanton und Gemeinden;
  • Einführung einer einheitlichen Schuladministrationslösung;
  • Einführung eines standardisierten, virtuellen Arbeitsplatzes in der Kantonalen Verwaltung und in den Gemeindeverwaltungen;
  • Einführung von eUmzug und eGrundbuch.

6. Welche Herausforderung gibt es ganz konkret in der Praxis, mit denen Sie und Ihre Einheit bei der Umsetzung der Strategie konfrontiert sind?

[Robert Signer: ] Insbesondere das rechtzeitige Vorliegen von notwendigen, rechtlichen Grundlagen, namentlich für die Einführung einer E-ID.

7. Wenn Sie das entscheiden könnten: Gibt es Formen und Gefässe für den Austausch mit anderen Kantonen oder Ländern, die Sie lancieren würden, um von den Erfahrungen der anderen besser profitieren zu können?

[Robert Signer: ] Für den Erfahrungsaustausch innerhalb der Schweiz bestehen ausreichende Formen und Gefässe.

 

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