Doppeluntersuchungen, Fachkräftemangel, vermeidbare Spitalaufenthalte, mangelhafte Koordination und vieles mehr: Über-, Unter- und Fehlversorgung bergen erhebliche gesundheitliche Risiken und tragen zum Kostenwachstum im Schweizer Gesundheitswesen bei. Was sind die Ursachen für Über-, Unter- und Fehlversorgung? Welche Ansätze gibt es, um eine möglichst integrierte und kooperative Versorgung zu organisieren - und welche Rollen sollen dabei Gemeinden, Kantone und der Bund übernehmen?
Für die erste staatskantine 2020 am 6. Februar brachte Oliver Kessler, Co-Leiter des Forschungs- und Beratungsschwerpunktes für öffentliches Gesundheitsmanagement an der Hochschule Luzern, aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Praxis mit. Unter dem Titel “Welche Gesundheitsversorgung wollen wir?” ging er auf integrierte Versorgungsmodelle und Schnittstellenfragen ein und stellte die Frage nach der Rolle und der Verantwortung der öffentlichen Hand. Dabei brachte er u.a. Ideen aus dem 2019 publizierten Buch “Immer mehr – immer besser? Über-, Unter- und Fehlversorgung im Schweizer Gesundheitswesen” mit, für das er als Mitherausgeber und Mitautor verantwortlich zeichnet.
Die staatskantine fand wie üblich am ersten Donnerstag im Monat über Mittag statt: Donnerstag 6. Februar von 12:00-13:15 im Impact Hub Bern.
Oliver Kessler bringt als Ökonom und Politikwissenschaftler langjährige Berufs- und Forschungserfahrung mit. Seit 2003 ist er als Dozent, Berater und Wissenschaftler an der Hochschule Luzern - Wirtschaft tätig. Seit 2004 ist er Co-Leiter des MAS Management im Sozial- und Gesundheitsbereich, seit 2006 Leiter des Kompetenzzentrums Public & Nonprofit Management und seit 2012 Co-Leiter des Forschungs- und Beratungsschwerpunktes «Öffentliches Gesundheitsmanagement». Führung, Strategie und Organisation im Sozial- und Gesundheitsbereich, sowie Integrierte Versorgung, Schnittstellenmanagement und Vernetzung gehören zu seinen Arbeitsschwerpunkten.